Der Turn- und Sportverein Altenmarkt/Alz e. V.
Vor dem 2. Weltkrieg bestand in Altenmarkt eine Vereinigung von Turnern, die sich aber mangels Interesse wieder auflöste. Ein ähnliches Schicksal erlitt 1952 der nach dem Krieg gegründete FC Altenmarkt, obwohl er schöne Erfolge erzielte. Weil 1954/55 auf dem Sportplatzgelände das neue Volksschulgebäude erbaut wurde, war für Spiel und Sport kein Platz mehr vorhanden. 1963 unternahm dann eine Gruppe sportbegeisterter Altenmarkter den erneuten Versuch, einen Verein aus der Taufe zu heben. Als feststand, dass dieser Gründungsversuch ebenfalls fehlschlug, reifte bei Bürgermeister Josef Daxenberger und Kämmerer Hans Egner der Entschluss, selbst etwas zu unternehmen.Am 31. Juli 1964 kam die Idee zur Gründung eines Turn- und Sportvereines endgültig zum Durchbruch. Der neue Verein sollte aufgrund der früheren Erfahrungen nicht nur auf eine einzige Sportart ausgerichtet sein, sondern zum Turn- und Sportverein werden, unter dessen Fittichen sich in eigenen, selbständigen Abteilungen alle Sportarten etablieren können. Durch eine derart breite Fächerung würde der neue Verein an sich stabiler sein und auf vielen Säulen ruhen. Daneben galt es aber auch, verantwortungsbewußte und erfahrene Männer für die Übernahme von Vorstandsschaftsämtern zu finden. In erster Linie würde der Verein die Hilfe der Gemeinde brauchen, weil nur sie in der Lage wäre, ein Gelände für den Sportplatz zur Verfügung zu stellen und später eine Turnhalle zu bauen. Es traf sich günstig, dass sie kurz zuvor am sogenannten Traunspitz eine Fläche von 28 000 qm erworben hatte, auf der mit einigem Wohlwollen der Sportplatz gebaut werden könnte. Bei einer weiteren Zusammenkunft wurde die im Entwurf bereits vorliegende Vereinssatzung ausgearbeitet, die Tagesordnung für die Gründungsversammlung aufgestellt und auch schon ein Vorschlag für die Besetzung der Ämter der Vorstandschaft gemacht. Breiten Raum nahm die Erörterung über die Festsetzung der Mitgliedsbeiträge ein. Die Gründungsversammlung wurde auf den 26. September 1964 einberufen. Einige Kurzberichte über die im Gange befindlichen Bestrebungen in der Zeitung hatten die Neugier schon vieler Interessenten geweckt.
Die Gründungsväter
Die Anwesenden beschlossen die Gründung des Vereins, wählten einstimmig den Bürgermeister Josef Daxenberger selbst zum 1. Vorstand und bestimmten als weitere Mitglieder der Vorstandschaft Franz Streitwieser, Max Fontana, Hans Egner und Erich Losert. Zum neu geschaffenen Vereinsausschuss gehörten Gerhard Bernhard, Max Fichtl, Otto Wagner und Adolf Jetzelsperger. 84 Personen unterschrieben bereits bei der Gründung die aufliegenden Beitrittserklärungen. Selbst Optimisten hatten nicht erwartet, dass der neue Verein schon am Gründungstag fast 100 Mitglieder haben würde. Eine Abstimmung ergab eine große Mehrheit für den Namen „Turn- und Sportverein Altenmarkt/Alz". Der TSV wählte als seine Vereinsfarben weinrot/weiß und wurde auch sofort Mitglied beim Dachverband, nämlich dem Bayerischen-Landes-Sportverband.
Weitere Historie des Vereins
Natürlich gab es außer den Abteilungsgründungen auch noch andere Höhepunkte bzw. Anlässe, die zu feiern waren. So wurde mit mehreren sportlichen Veranstaltungen über das ganze Jahr 1974 verteilt die 10-Jahresfeier des TSV begangen, zu der eine eigene Broschüre erschien. Nachdem sich der TSV in unserer Gemeinde zu einer unübersehbaren Größe etabliert bat und selbstverständlich auch an örtlichen und regionalen Veranstaltungen teilnimmt, wurden Stimmen laut, eine Vereinsfahne anzuschaffen. Josef Daxenberger konnte diesen Wünschen nicht mehr entsprechen, aber er gab dieses Anliegen an den nachfolgenden 1. Vorstand Willi Müller (1980 - 1991) weiter. Zusammen mit einigen Altenmarkter Sponsoren setzte dieser die Anschaffung der Vereinsfahne in die Tat um. In Verbindung mit einem Sommerfest wurde die neue Fahne im Juli 1981 durch Pfarrer Stigloher in Baumburg geweiht.
Im Laufe der Jahre wuchsen die Ansprüche bzw. die Teilnahme am Sportgeschehen, so dass man bereits in den 80er Jahren darüber nachdachte, das Umkleidehaus zu sanieren, was dann 1985/86 geschah. Ein neues Umkleidehaus mit Aufenthaltsraum wurde - wiederum mit viel Eigenleistung - gebaut und im Rahmen einer kleinen Feier den Sportlern übergeben. Zu diesem Anlass erschien die Broschüre "Ein Sportverein stellt sich vor", maßgeblich von Horst Rieplhuber erstellt.
Im September 1989 wurde im großen Stil die 25-Jahr-Feier des TSV Altenmarkt durchgeführt. Das Festprogramm wies vom 8. - 10. September verschiedene Veranstaltungen auf: herausragend der Festzug mit der Teilnahme von örtlichen und nachbarschaftlichen Vereinen, der Festgottesdienst auf dem Sportplatz und das abschließende Fußballspiel zwischen dem TSV 1860 München und unserer 1. Mannschaft. Nicht zu vergessen die Präsentationen unserer Vereinsabteilungen - angefangen vom Mutter-Kind-Turnen bis hin zur Seniorengymnastik! Eine Jubiläumsbroschüre gehörte ebenfalls dazu. Insgesamt gesehen war es eine hervorragende und würdige Veranstaltung für unseren TSV, die noch gewürzt wurde mit einem 10.000,-DM-Scheck von unserer Gemeinde, übergeben vom Bürgermeister Horst Meier zur Anschaffung entsprechender Sporteinrichtungen. Was bei Sportanlagen nicht ausbleibt, sind immer wieder Sanierungen und Verbesserungen. So geschehen in den Jahren 1990 - 94 mit der Erstellung der Flutlichtanlage, der Installation der Berieselungsanlage, der Sanierung des Aufenthaltsraumes und der umfassenden Sanierung der beiden Fußballplätze. Unser Verein bzw. unsere Sportanlage ist leider auch von Ereignissen, die weh tun, nicht verschont geblieben. Der Sturm „Wibke" verursachte 1990 starke Schäden. In unregelmäßigen Abständen werden die Spielfelder vom Hochwasser der Traun bzw. der Alz überschwemmt, wie es in den Jahren 1965, 1981, 1991 und 1995 der Fall war. Das ganze Sportgelände war jedes mal mit Schlamm und Dreck bedeckt. Dies bedeutete unvorhersehbare finanzielle Belastungen und, davon abgesehen, enormen Arbeitseinsatz von aktiven und passiven Mitgliedern, bis der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden konnte. Der TSV Altenmarkt steht heute sowohl sportlich als auch finanziell auf einer gesunden Basis. Die Mitgliederzahl im Jahre 2001 liegt bei 1300 und zeigt steigende Tendenz. Das Haushaltsvolumen 2001 umfasst 170.000,- DM. Diese Summe wird hauptsächlich von den Mitgliedsbeiträgen, etlichen Zuschüssen und vielen Spenden gebildet. Manchen mag dieser Betrag hoch erscheinen, aber damit muss der Spielbetrieb aufrecht erhalten, müssen Ausrüstungen beschafft, die Sportanlagen erhalten und zahlreiche weitere finanzielle Belastungen aufgefangen werden. Aber auch Rolf Gönner, der 1991 die Funktion des 1. Vorstands übernommen hat, versteht es, im Sinne seiner Vorgänger mit den bescheidenen Finanzmitteln auszukommen.
Zu den einzelnen Abteilungen:
Fußball-Abteilung
Im April 1965 war es nach intensiven Vorbereitungen so weit, dass die Fussball-Abteilung gegründet werden konnte, die man mit Recht als die Hauptsportart in unserem TSV bezeichnen darf. Das Ehrenamt des 1. Abteilungsleiters übernahm sofort Josef Sedlmeier sen. Nach 18 verdienstvollen Jahren gab er dieses Aufgabengebiet an Josef Weisky ab. Dieser wiederum behielt das Steuer der Fußball-Abteilung weitere 12 Jahre in der Hand, um es dann 1995 an seinen Stellvertreter Herbert Lainer zu übergeben, der diese Aufgabe - unterstützt von seinem Stellvertreter Alfons Jahn - bis zum heutigen Tage wahrnimmt. Alle drei haben es verstanden, mit vielen Helfern die Fußball-Abteilung zu mehreren Meistertiteln bzw. Klassenaufstiegen zu führen. Aber zurück ins Gründungsjahr. Da der Altenmarkter Fußballplatz noch nicht vorhanden war, fand der Spiel- bzw. Trainingsbetrieb in St. Wolfgang und auf der Dietlwiese statt. Man musste bis zum 7. August 1966 mit diesem Provisorium leben. Erst dann war der eigene Platz am Traunspitz mit ca. 3000 Stunden Eigenleistung fertiggestellt und ein Jahr später auch der Bau der Umkleidekabinen vollendet. Ab der Saison 67/68 nahmen bereits vier Mannschaften am Punktspielbetrieb teil, darunter eine Jugend- und eine Schülermannschaft. In den Folgejahren wuchs die Fußball-Abteilung überproportional. Insgesamt 13 Meistertitel erspielten sich unsere Herrenmannschaften. Davon bleibt ein Spiel unvergessen -1991 das nervenaufreibende Entscheidungsspiel um die Meisterschaft (und damit um den Aufstieg in die damalige A-Klasse) vor 1200 Zuschauern in Chieming. Der TSV Übersee wurde am 12. Juni mit 8 : 7 nach Verlängerung und Elfmeterschießen niedergerungen (in der 121. Minute köpfte Robert Hausner das 5 : 5, beim Elfmeterschießen war es Stefan Ober vorbehalten, das entscheidende Tor zu erzielen}. Ein weiterer Meilenstein war das Spiel gegen die Mannschaft des TSV 1860 München im Rahmen der 25-Jahr-Feier unseres TSV im Jahre 1989. Dabei war das Ergebnis (0 : 5) nur zweit-rangig. In Erinnerung bleiben die siebenmaligen Siege beim ältesten Hallenturnier Bayerns in Trostberg.
Aber nicht nur bei den Herrenmannschaften wurde gute Arbeit geleistet. Auch die Jugendarbeit war bzw. ist hervorragend. Männer der ersten Jahre im Juniorenbereich waren Günter Kölns, Ernst Grüner, Georg Hausner und Kurt Gdynia. Ebenfalls waren Peter Randlinger, Erich Seifert und Reinhard Döbl, die mehr als 15 Jahre Jugendmannschaften betreuten, große Stützen im TSV-Fußball. Erfolgreich war die A-Jugend in der Kreisliga mit Betreuer Günter Kalus in den 80er Jahren. Nicht zu vergessen sind die vielen Helfer, die im Umfeld des Fußballs ihre Ehrenämter bekleiden. Stellvertretend für viele andere sind zu nennen: Wolfgang Geiler, Georg Hausner und Ernst Grüner sen-., Jugendleiter Josef Sedlmeier jun. und Manni Karlstetter, sowie der seit 1979 unermüdlich agierende Platz- und Gerätewart Hermann Müller — bekannt auch für seine Rundum-Versorgung bei den Fußballern. Seit drei Jahren findet das Erich-Seifert-Gedächtnisturnier jeweils im September für die F- und E-Junioren (mit 16 teilnehmenden Mannschaften) statt. Es ist ein absolutes „Highlight" der Fußball-Abteilung und wirbt eindrucksvoll für den Nachwuchssport.
Die eigene Stadionzeitung mit rund 60 Werbeträgern erscheint für alle Interessenten kostenlos bereits im neunten Jahr zu jedem Heimspiel mit einer Auflage von 150 Stück. Gesellschaftliche „Hochburgen" und Treff aller Kicker waren in den Siebzigern und Achtzigern das Gasthaus „Baumgartner" mit den Wirtsleuten Neugebauer, das „Cafe Geyer" mit den Wirtsleuten Hilde und Kurt Pradel.
Leider fehlt gegenwärtig ein solcher Treffpunkt- Ehrenmitglieder der Fußball-Abteilung sind Josef Sedlmeier sen. und Josef Weisky (unerreichte 18 bzw. 12 Jahre Fußball-Abteilungsleiter), Günter Kalus (außergewöhnlich ca. 2 Jahrzehnte Jugendtrainer) und Adi Grüner (Erfolgstrainer der 1. und 2. Herrenmannschaft). Die Rekordspieler sind Charly Hauer mit unglaublichen 660 Spieleinsätzen, Robert Hausner mit 582, Rudi Sommerauer mit 551, Josef Schwarz mit 537, dazu Stefan Ober mit 514 und Walter Gerber mit seinen 500 Spieleinsätzen.Des Weiteren hat die Fußball-Abteilung immer verdiente Schiedsrichter aufzuweisen, wie z. B. Josef Sedlmeier sen., Erich Neubert und Josef Weidenthaler. Insgesamt sind in der Fußball-Abteilung ungefähr 25 Personen ehrenamtlich tätig. Im Junlorenbereich (ab 6 Jahre) ist und bleibt es das Ziel wie bisher, sämtliche Altersklassen zu besetzen. Der Breitensport steht auch hier im Vordergrund. Problematisch ist es gerade bei den Junioren, Übungsleiter zu finden, die sich unentgeltlich zur Verfügung stellen. Es bedarf hierbei fast schon akrobatischer Künste unserer Fußball-Abteilung, Jahr für Jahr alle Betreuerposten zu besetzen, sind doch zur Zeit immerhin acht bis zehn Mannschaften am regelmäßigen Training bzw. in der Punktspielrunde beteiligt.
Tennis-Abteilung
Im Oktober 1969 wurde auf Anstoß der TSV-Vorstandschaft die Tennis-Abteilung gegründet. Abteilungsleiter wurde Georg Pichler sen. Da noch kein Tennisplatz zur Verfügung stand, musste der Spielbetrieb in der Turnhalle abgewickelt werden. Gleichzeitig begannen die Tennisfreunde mit den ersten Arbeiten zum Bau des vereinseigenen Platzes am Traunspitz zwischen Alz und Traun, der am 13. Juni 1970 bespielbar war. Wegen steigender Mitgliederzahlen errichtete man im Frühjahr 1971 bereits den zweiten. Dies war jedoch im Laufe der Zeit noch zu wenig. 1976 wurde der Standort der Tennisanlage vom Traunspitz weiter nach vorne Richtung Traunbrücke/Zuggleis verlegt. Im Zuge dieser Aktion entstanden zwei neue Tennis-Sandplätze. 1980 kamen nochmals zwei Sandplätze und ein gesponsortes Umkleidehaus hinzu. Dabei wurde wie immer sehr viel Eigenleistung investiert. In besonderem Maße ist Rudolf Streitwieser zu erwähnen, der viele Leistungen der Tennisabteilung zukommen ließ und auch jahrelang ehrenamtlich tätig war. Im letzten 19er-Jahrzehnt hatte das Amt des 1. Abteilungsleiters Peter Widanski inne, der 1999 an Helmut Nieder übergab. Nach dem völlig unerwarteten, traurigen Tods von Helmut Nieder am 16. September 2021 übernahm nach einer zwischenbesetzten Übergangsphase Dominik Seifert sehr spontan im März 2022 das Amt des 1. Abteilungsleiters, nachdem er zufälligerweise mit Ablauf der Fußballsaison 2021/22 ohnehin das Amt des 2. Abteilungsleiters der Fußballer abzugeben plante.
Ski-Abteilung
Schon zwei Jahre vor der TSV-Gründung drängte es die Altenmarkter Skifahrer zum sportlichen Wettkampf. Berti Wimmer, selbst aktiver Skifahrer, gründete im Januar 1963 die "Skifreunde Altenmarkt". Diese wurden dann als Ski-Abteilung des TSV Altenmarkt im November 1964 übernommen. Erster Abteilungsleiter war Gerhard Bernhard. Mit Ausnahme des schneearmen Winters 1972 führte die Ski-Abteilung jährlich Kinderskitage und Vereinsmeisterschaften durch und nahm auch an überregionalen alpinen Skirennen teil. 1970 ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Die Gemeinde stellte für das Training einen Waldhang zur Verfügung. In Gemeinschaftsarbeit rodeten und planierten ihn die Skifans. Letztlich war er aber doch nicht attraktiv genug - heute ist er wieder völlig zugewachsen. Die damals gute Jugendarbeit hat mehrere Talente hervorgebracht, von denen zwei besondere Erwähnung verdienen. Hannelore Wimmer, Tochter von Berti Wimmer, wurde unter anderem 1972 deutsche Vizemeisterin der Schülerinnen im Slalom. Sie gehörte auch dem D-Kader des Deutschen Skiverbandes an. Hansi Freund, der Sohn des Altenmarkter Skilehrers Albert Freund, wurde nicht unerwartet deutscher Schülermeister. In den letzten Jahren ließ dann aus vielerlei Gründen das Interesse am organisierten Skifahren nach. Die Abteilung stellte man nicht ein, sondern wurde kommissarisch vom 1. Vorstand Rolf Gönner weitergeführt. Ab 1999 bewirkte wachsendes Interesse der Mitglieder, dass nach längerer Pause im Jahre 2000 bzw. 2001 wieder Ski-Vereinsmeisterschaften durchgeführt wurden.
Leichtathletik-Abteilung
Im gleichen Monat, in dem die Fußball-Abteilung gegründet wurde, fand sich ein Häuflein begeisterter Sportler zusammen, die eine eigene Leichtathletik-Abteilung zum Leben erweckten. Sebastian Aiblinger wurde zum Abteilungsleiter gewählt. Da weder Sportanlagen noch Geld vorhanden waren, griffen die Leichtathleten selbst zu Schaufel und Pickel - Samstag für Samstag und manchmal auch an den Abenden.
Nachdem das große Hochwasser, das im Juni 1965 den ganzen Sportplatz überflutete, sieh wieder verzogen hatte und die Humusplanie für den Fußballplatz fertiggestellt war, fand am 11. September 1965 der erste Spatenstich für die Aschenbahn und die anderen leichtathletischen Anlagen statt. Meter für Meter wuchs die 400 m-Laufbahn, bis sie zusammen mit den übrigen Anlagen wie Weitsprunggrube usw. nach 42 anstrengenden Arbeitsschichten mit insgesamt 1298 Arbeitsstunden fertiggestellt war. Die letzten 14 Meter wurden trotz eines starken Gewitters und strömenden Regens in der Abenddämmerung des 23. Juni 1966 noch eingebaut. Da aber die Aschenbahn noch zu weich war, musste bei der Sportabzeichenprüfung immer noch improvisiert werden, immer wieder feuerte der 1970 gewählte, nimmermüde Abteilungsleiter Gottfried Wallner seine Leichtathleten an. Als er sich damals das Bein brach, führte er die Übungsstunden auch mit Gipsbein weiter durch.
Weitsprung und Kugelstoß absolvierten die Leichtathleten auf den dürftigen, viel zu kleinen Anlagen der Schule. Der 100 m-Lauf wurde auf den Weg entlang der Alz bei der Angermühle verlegt. Dabei störte es niemanden, dass über Schlaglöcher und eine leichte Kurve gelaufen werden musste. In den folgenden Jahren wurde der Breitensport kräftig gefördert. Die Leichtathleten bauten damals auch die allgemeinen Turnstunden mit Gymnastik auf und führten sie unter schwierigen räumlichen Verhältnissen in der Eingangshalle der Volksschule auf Steinfußboden durch. Geräte standen nicht zur Verfügung. Mit der Gründung der Turnabteilung ging diese Sparte auf die Turnabteilung über. Dadurch war die Abteilung in der Lage, sich stärker auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren. Dies war auch nötig, weil das Interesse an der Leichtathletik durch die Sport- und Mehrkampfabzeichen ständig stieg. Schon im Jahr 1968 begannen die Leichtathleten mit der Jugendarbeit, nachdem die Abteilung sich nach innen entsprechend gefestigt hatte. Zunächst wurde eine Schülergruppe aufgebaut und später in Wettkämpfe geschickt. Rasch stellten sich Erfolge ein. Die ersten Chiemgaumeistertitel für Altenmarkt holten Sebastian Aiblinger jun. im Hochsprung und Georg Mathes (3-facher Titelgewinner über 100 m, Weitsprung und Kugelstoß) im Juni 1969 in der Klasse für Schüler A. Jüngste Titelträgerin war die 12jährige Margit Nürnberger, die souverän die Obb. Waldlaufmeisterschaften 1974 der Schülerinnen B in Waldkraiburg gewann. Seither bestritten die Altenmarkter viele Chiemgaumeisterschaften, entschieden sie in den verschiedensten Disziplinen für sich und nahmen auch an Bayerischen Meisterschaften teil. Sie erhielten mehrfach Chiemgaumeisterschaften mit starken Teilnehmerfeldern zur Ausrichtung übertragen.
Ebenso veranstaltet die Leichtathletik-Abteilung alljährlich Vereinsmeisterschaften im Einzel- und Mehrkampf. Qualifizierte Übungsleiter, stellvertretend für alle der Name Hans Egner, waren und sind Vertrauenspersonen auch in der Leichtathletik-Abteilung. In den 90ern etablierte sich dann noch eine starke Laufgruppe mit dem stellvertretenden Abteilungsleiter Werner Oberauer und dem Spartenleiter Dieter Birnkammer. Bestritten wurden viele Läufe bis hin zum Marathon. Beim schweren Hawaii-Triathlon war der TSV mit Manfred Pahlke außerordentlich erfolgreich vertreten.
Aber nicht nur der leistungsbezogene Sport steht im Vordergrund. Ebenso gibt es viele TSV-Mitglieder, die jährlich in den verschiedenen Sparten der Leichtathletik trainieren, um das begehrte „Deutsche Sportabzeichen" und das „Bayerische Sportabzeichen-Leistungs-Abzeichen" zu erringen. Allen voran ist hier Max Fontana zu nennen, dem schon jeweils 30 dieser Auszeichnungen verliehen wurden. Als ehemaliger Abteilungsleiter sind Albert Gansl und Rudi Eberhardt zu würdigen; ihnen gilt Dank und Anerkennung für ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz.
Faustball-Abteilung
Im April 1967 organisierten sich einige Faustballer in einer eigenen Faustball-Abteilung. Das Amt des 1. Abteilungsleiters nahm Martin Fellermeier ein. Um die Vereinskasse nicht allzu sehr zu belasten, finanzierten sie den ersten Faustball sowie zwei Spielgarnituren durch Sammlungen unter den Mitgliedern. Den ersten sportlichen Erfolg erreichte man im Jahre 68. Nachdem die Qualifikation zur Teilnahme an den Kreismeisterschaften erspielt war, konnten die Faustballer als Endstand einen unerwarteten ansehnlichen 4. Platz einnehmen.
Durch den Bau der Turnhalle erhielt die Faustball-Abteilung neuen Auftrieb - konnte sie doch jetzt das ganze Jahr über trainieren. Bereits im November 1970 fand das erste Hallenturnier statt. In diesem Zeitabschnitt erreichte die Mannschaft die Endspielteilnahme um die Oberbayerische Hallenmeisterschaft. 1983 wurde dann zwischen Tennis- und Fußballtrainingsplatz der neue Faustballplatz geschaffen. Am 27. März 1983 wurde erstmalig das Erich-Neubert-Gedächtnis-Turnier gespielt; den von der Familie Neubert gestifteten Pokal gewannen zum ersten Mal die Traunreuter Faustballer.
Dieses Turnier stellte sich als absoluter Renner dar. Im Jahre 2000 konnte man eine Rekordbeteiligung von 12 Herren- und 7 Jugendmannschaften verzeichnen. Weitere Höhepunkte waren die ]osef-Daxenber-sen-Pokalturniere und derzeit sind es die Martin-Fellermeier-Wanderpokalturniere. Die Altenmarkter spielen jedes Jahr mit wenigstens einer Mannschaft in der Faustball-Punkterunde mit - und das nach wie vor recht erfolgreich. Ein jährliches Jahresabschlussturnier, das neben dem sportlichen Wettkampf vor allem der Geselligkeit dient, erfreut sich seit Einführung großer Beliebtheit.
Turn-Abteilung
Im April 1969 wurde auf vielfachen Wunsch von turnbegeisterten Vereinsmitgliedern die längst erwartete und eigentlich überfällige Turn-Abteilung im TSV gebildet. Die Verantwortung für diese Abteilung übernahm für ein paar Monate Stefan Parzinger, um sie dann im Dezember 1969 an Helmut Graf zu übergeben. Unter seiner Regie entstanden mehrere Sparten in der Turn-Abteilung.Der Gedanke war, mit den Sparten den TSV-Mitgliedern, egal ob Kinder oder ältere Herrschaften, verschiedene Arten des Turnsports anbieten zu können. So entstand eine Gymnastikgruppe für sämtliche Altersgruppen — angeführt und aktiviert von Lucie Schinko bzw. Heini Hoffmann. Des Weiteren bildete sich eine Gruppe, die sich für das Geräteturnen interessierte. Diese Turnstunden sind immer sehr gut besucht und es bestehen mittlerweile drei Altersgruppen. Kinder ab 6 Jahren trainieren spielerisch Gleichgewicht und Koordination, um das nötige Selbstvertrauen zu erwerben und die Leistungsgrenze ihres Körpers zu erkennen. Später werden am Boden, Pferd, Schwebebalken und Barren verschiedene Übungen absolviert, aber auch Tänze nach fetziger Musik einstudiert und aufgeführt. Kinderturnfeste sowie Mannschaftskämpfe werden gleichfalls bestritten. Initiatoren dieser Gruppe war über lange Jahre hinweg Andrea Kaltenecker, natürlich mit Helferinnen und Helfern.
Parallel zu dieser Gruppe gab es noch die Sparte der Trampolinturner, die anfangs regen Zulauf hatte. Im Laufe der Jahre wurde die Anzahl der Trampolinspringer immer kleiner und eine entsprechende Führungskraft, welche die Arbeit von Georg Steinberger bzw. von Stefan Fontana mit Ehefrau Sabine weitermachte, konnte nicht mehr gefunden werden. Somit wurde die Sparte im Frühjahr 1991 abgemeldet. Auch Aerobic blieb im TSV Altenmarkt kein Fremdwort. Durch die Initiative von Hannelore Wimmer, Sonja Schmid und Elisabeth Schörghuber ist diese Gruppe eine Hauptstütze in der Turn-Abteilung geworden. Regelmäßig werden diese Aerobic-Stunden von ca. sechzig Damen verschiedenster Jahrgänge besucht. Manchmal, aber nicht zu oft, nehmen auch drei bis vier Herren daran teil!!! Natürlich werden im TSV auch unsere ganz kleinen Mitglieder nicht vergessen. So baute Lucie Schinko eine Gruppe „Mutter-Kind-Turnen" auf, die von vielen Müttern mit ihren Kindern in Anspruch genommen wird.Judo-Abteilung
Weiter wurde im Juni des Jahres 1970 von Herben Krall die Judo-Abteilung gebildet. Anfangs war das Interesse einiger TSV-Mitglieder da, aber im Laufe der Jahre wurde dies geringer, so dass 1979 die Abteilung wieder abgemeldet wurde.
Wander-Abteilung
Im April 1972 schlössen sich die Wanderfreunde zu einer eigenen Wander-Abteilung im TSV zusammen und waren seither recht aktiv. Bei auswärtigen Wanderveranstaltungen in der näheren und weiteren Umgebung beteiligten sie sich an unzähligen Wandertagen. Höhepunkte waren die m Altenmarkt durchgeführten Wandertage. Bis zu 4000 Wanderer begrüßten die Abteilungsleiter Josef Feichtner und Georg Maier. Aber auch diese Abteilung konnte sich nicht halten und wurde im Dezember 1981 abgemeldet.
Tischtennis-Abteilung
Im September 1972 wurde dann die Tischtennis-Abteilung aktiviert. Bei vielen Familien steht die Tischtennisplatte in der Garage oder im Hobbyraum, so dass es einfach war, Spieler zu finden. Als einen Mann des Tischtennis kann man als Abteilungsleiter und aktiven Spieler Horst Meier bezeichnen. Er ist seit der Gründung mit kleinen Unterbrechungen ehrenamtlich um diese Sportart bemüht. Anfangs spielte man in der Turnhalle an Tischtennisplatten, die Privatpersonen zur Verfügung stellten. Zwei Platten spendete dann die Alzmetall. Nach der Beschaffung von zwei weiteren Platten meldete die Abteilung m 1973 erstmals eine Herren- und eine Jugendmannschaft zu den Kreisverbands-spielen an. Seither beteiligt sich die Abteilung an den Punkterunden des Kreises Reichenhall/Traunstein.Taekwondo-Abteilung
Mehrere Jahre war es dann mit den Abteilungsgründungen vorbei, bis man 1988 bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Südkorea beeindruckende Vorführungen der Kampfkunst Taekwondo sah. Armin Feder! und Stefan Popp, damals 15-jährige Schüler, waren derart fasziniert, dass sie spontan beschlossen, sich um die Entstehung einer Taedwondo-Abteilung zu bemühen. Ihre Anfragen beim TSV Altenmarkt stießen auf offene Ohren und bereits im Februar 1989 konnte eine Abteilung ins Leben gerufen werden, deren Mitglieder koreanisches Taekwondo trainieren. Als 1. Abteilungsleiter fungierte Helmut Neuhauser. Seither arbeiten Übungsleiter dieses doch exotischen Sports daran, Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu schulen. Taekwondo beinhaltet Stöße und Schläge mit Händen und Tritte mit Füßen, die im sportlichen Zweikampf und zur Selbstverteidigung, in der Formenschule und auch beim Bruchtest eingesetzt werden.
Ein verzweigtes Regelwerk sowie das Tragen von Schutzkleidung halten das Verletzungsrisiko so gering wie möglich. Im Training üben die Schüler nicht nur Beweglichkeit und körperliche Stabilität, auch die Ausbildung geistiger Werte steht im Lehrauftrag des Taekwondo. Besonders sind hier Mut, Bescheidenheit, und Selbstvertrauen, aber auch Disziplin und Hilfsbereitschaft anzuführen. Wer etwa fünf Jahre beharrlich die Übungsstunden besucht, kann damit rechnen, zur Meisterwürde des Schwarzen Gürtels zu gelangen, einer hohen Auszeichnung in den fernöstlichen Kampfsportarten. Solche Prüfungen werden regelmäßig von unserer Taekwondo-Gruppe durchgeführt. In den vergangenen zwölf Jahren hat sich Taekwondo einen festen Mitgliederstamm erarbeitet und zählt zu einer soliden Abteilung im gesamten Gefüge des TSV Altenmarkt.Badminton-Abteilung
Fast zeitgleich im März 1990 fanden sich einige TSV-ler zusammen, um eine Badminton-Abteilung ins Leben zu rufen. Ungefähr 10 -15 Personen nehmen an den regelmäßigen Trainingseinheiten teil. Es bleibt zu hoffen, dass sich weitere TSV-Mitglieder dem Badminton-Spiel widmen, um auch mal in den Wettbewerb mit anderen Vereinen einsteigen zu können.
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