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Chronik des Rabendener Triathlons

 

Der Startschuß

Bekanntlich gab es in Rabenden immer schon eine starke Dorfgemeinschaft. Ende der Achtziger war wahrscheinlich die Blütezeit der umtriebigen, ideenreichen Clique mit vielen Aktivitäten. Damals wollte man in der Gruppe immer wieder zusammen ungewöhnliche Dinge ins Leben rufen (Junggesellenversteigerung, Faschingshochzeit, Triathlon). An Aktivisten fehlte es damals nicht, Karl Stadler, Hans Posselt, die Bernauer Kinder (Waltraud, Sepp, Hans), Sepp Schneider (bzw. Ober), die Müller Mädels, Anita Turczyk, Maier Erich und Peter, Peter Lohner, Konrad Berger, Beilmeier Hermann, um einige zu nennen. So entstand damals (1988) auch der Triathlon aus einer „Bierlaune“ heraus. Man wollte zusammen eine Spaßsportveranstaltung mit den klassischen Tri-Disziplinen ausrichten. Hauptinitiator hierfür war Hans Posselt, jedoch wie gesagt mit großem Gefolge.

Die ersten Jahre

Beim ersten Tri war der Hobby-Geist noch in Ordnung. Es wurde während des Schwimmens geratscht und beim Wirt der Elektrolythaushalt währen der Raddisziplin mit einer Halben Radler wieder in Ordnung gebracht. Wie so häufig wurde auch bei diesem Event aus Spaß Ernst, oder Halbernst, na ja, jedenfalls steigerten sich die Ambitionen auf eine gute Platzierung. Den sportlichen Erfolg durfte natürlich keine Bahnschranke oder irgend so eine rote Ampel gefährden. So ignorierte auch Bernhard Mittern solch einen rot weiß gestreiften, tri-feindlichen Balken in Altenmarkt. Eine Ampel an der, wegen Bauarbeiten und fehlender Teerdecke nur halbseitig befahrbaren Alzbrücke in Truchtlaching interessierte ohnehin keinen. Es wurde nach dem ersten Triathlon massiv aufgerüstet, nur nicht bei Hermann Beilmeier, welcher den Triathlon anfänglich in der Einzelwertung dominierte. Er blieb seiner Stahl-Schutzblech-Gepäckträge- Markenrad-Beleuchtung-Bikeversion mit bekanntem Erfolg treu. Kurzzeitig musste er sich allerdings bei einem Tri am Döginger Berg Hans Posselt, ausgestattet mit Hightech-Rad, geschlagen geben, nicht aus muskulären Gründen, die Kette sprang über. Mit seiner Laufleistung konnte er jedoch den materiellen Nachteil wieder gut machen.

Der Männer Codex: Immer vor der ersten Frau im Ziel sein

Die Männerwelt hatte sich einen besonderen Codex, ein ungeschriebenes Gesetz auferlegt. Einziges Ziel konnte nicht immer der Sieg sein, aber vor der ersten Frau im Ziel war ein Muss. Heute für die meisten undenkbar, wurde es aber auch in den Anfangsjahren immer schwieriger, dieses Ziel zu erreichen. Die Teilnehmerzahlen sanken.

Das Erfolgsrezept: die Mannschaftswertung

Die Einführung der Mannschaftswertung wirkte dem mit großem Erfolg entgegen. Anders als heute gab es mehr Mannschaften als Einzelkämpfer. Mit der Zulassung auswertiger Teilnehmer und dem gestiegenen sportlichen Ehrgeiz driftete die Veranstaltung immer mehr vom reinen Fun-Bereich weg. Die Risiken beim Schwimmen und Radfahren (Helmpflicht gab es nicht), sowie die nötigen Versicherung bewogen Hans Posselt dazu, die Organisation abzugeben. Bis dahin war er privat haftbar, allerdings kannte man auch noch jeden.

Die Organisation in der Zeit nach Posselt

Für zwei Jahre übernahm Peter Lohner die Geschicke und leitet die professionelle Ausrichtung ein. Vier Jahre hatte danach Gaby Steiglechner die Organisation in der Hand. Sie entwickelte das Tri-Logo und führte aufgrund mangelnder einheimischer Beteiligung die Gemeindewertung ein. Das geschah bereits in Zusammenarbeit mit Karl Stadler.

Beitritt in die Trophy

In der Zeit als Karl Stadler die Organisation mehr und mehr in die Hand nahm, entwickelte sich unter den vielen bis dato überschaubaren Triathlon-Veranstaltungen die Idee eines Zusammenschlusses, um über eine Trophy-Wertung den Triathlonsport in der Region attraktiver zu machen. Zudem konnte man über einen Hauptsponsor den Sockelbetrag für die Zeitnahme finanzieren, wodurch auch kleinere Triathlons leichter realisierbar wurden. Bereits 2001 kam es dann erstmals zur Alpenfels-Trophy (noch mit Anger und Feldkirchen als teilnehmende Veranstaltungen). Es folgten Inzell, Thumsee und ab 2004 der Rabendener Triathlon - eine Entscheidung, die bereits unter der Regie von Karl Stadler getroffen wurde. Im Jahr 2005 wechselte der Hauptsponsor von Alpenfels auf Zweirad Stadler (eine Doppeldeutigkeit des Namens, der gerne mal zu Verwechslungen mit dem Organisator des Rabendener Triathlons führte). Für den Rabendener Triathlon brachte die Trophy ebenfalls eine Teilnehmerzunahme.

Tod Karl Stadlers und Veranstaltung unter dem TSV Altenmarkt

Einen tragischen Einschnitt brachte der tödliche Bergunfall von Karl Stadler nahe der Barmer Spitze am 5. Juli 2008. Nachdem Karl der Triathlon immer am Herzen lag, war auch im Organisationsteam schnell klar, dass er in seinem Sinne fortgeführt werden müsse (noch am Abend seines letzten Triathlons warb er unter den Team-Mitgliedern um seine Nachfolge, damit der Triathlon auch in Zukunft fortgeführt werden könne). Nach dem Unglück von Karl wollte man die umfangreichen Organisations-Tätigkeiten, die noch unter Karls Zeiten überwiegend auf ihm lasteten, auf das aktuelle Organisationsteam aufgeteilt (das war wohl auch früher so). Um die mittlerweile sehr groß gewordene Veranstaltung (die 100er Grenze war gleich zu Anfang des Trophy-Beitritts überschritten) mit samt den ganzen organisatorischen Fragen im Vereinsbetrieb zu regeln, entschied das Organisations-Team den Beitritt zum TSV Altenmarkt. Innerhalb des TSV Altenmarkt wurde die bestehenden Strukturen genutzt und die Leichtathletikabteilung als "Dach" gewählt, unter dem künftig der Rabendener Triathlon statt finden sollte. Eigens dazu wurde noch 2008 die Sparte Triathlon ins Leben gerufen. Ein Jahr später entstand eine Triathlonabteilung, die sich aus aktiven Sportlern zusammensetzte und den Rabendener Triathlon zur Austragung ihrer Vereinsmeisterschaft nutzt.

Bewährungsprobe für den Triathlon


Aber bereits das erste Jahr nach Karls Tod sollte zur Bewährungsprobe für den Triathlon in Rabenden aber auch in der gesamten Region werden. Urplötzlich hieße es bereits im März 2009, dass aufgrund eines Radunfalls bei einem Wettbewerb in Bayern, Triathlon-Veranstaltungen nur mehr auf gesperrten Straßen stattfinden sollte. Für viele kleine Triathlons wie etwa den Traditions-Triathlon in Palling oder Asten aber auch dem Inzeller Pendant war dies das Aus, da entweder eine Ausweichroute nicht möglich war oder die Organisation nur mit erheblichen Aufwand möglich war. In Altenmarkt hatte man Glück. Sowohl die Gemeinde unter Bürgermeister Stephan Bierschneider und dessen unkomplizierter Hilfe mitsamt dem damaligen Bauamtsleiter Herbert Lainer als auch der TSV Altenmarkt unter Vorstand Horst Rieplhuber suchten gemeinsam nach einer Lösung. Und so konnte eine Ausweichroute nahezu komplett auf Gemeindestraßen gefunden werden. Der Rabendener Triathlon schuf damit auch als erster Triathlon in der Region den Präzedenzfall, der für viele andere Triathlons galt und so die Trendwende ermöglichte (damals wähnten auch die lokalen Medien den Triathlonsport in der Region vor dem Aus). Noch im gleichen Jahr kam es dann auch zum Wechsel des Hauptsponsors für die Trophy hin zur Bad Reichenhaller Rechtsanwaltskanzlei STARKE.