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Fußball als Medium für Kommunikation und Integration

 Minispielfeld des TSV Altenmarkt eingeweiht – Fußballspiel mit Lebenshilfe-Kicker

Altenmarkt. Mit einer kleinen Feierstunde und zwei Fußballspielen, an denen auch Fußballbegeisterte der Lebenshilfe Traunstein teilnahmen, wurde das neue Minispielfeld des TSV Altenmarkt eingeweiht. Der Altenmarkter Sportverein hatte als einer von zwei Vereinen im Landkreis das Glück, einen der begehrten tausend vom DFB vergebenen Plätze zu erhalten.


Auch wenn das 13 auf 20 Meter große Feld vom Deutschen Fußballbund gestellt wurde, so war dennoch ein gutes Stück Arbeit als auch weitere Investitionen seitens der Altenmarkter Gemeinde nötig, bis es integriert in den erneuerten Allwetterplatz des TSV Altenmarkt spielbereit präsentiert werden konnte. Die Idee der Bewerbung, so TSV-Vorstand Horst Rieplhuber, hatte Fußballabteilungsleiter Manfred Karlstetter bereits im August 2007 und fand auch in der Vorstandschaft volle Unterstützung. Anfang 2008 kam dann die Zusage, eines von 163 nach Bayern entfallenden Minispielfelder bei 450 bewerbenden bayerischen Vereinen, erhalten zu haben. Leider, so Rieplhuber, musste der erste Standort aufgrund des zu geringen Abstandes zur Baumgrenze aufgegeben werden und so entschied man sich mit Gemeinde, Schule und Leichtathletikabteilung für den Alternativstandort auf dem Allwettersportplatz. Gleichzeitig wurde mit der Integration in den Allwettersportplatz, die gesamte Anlage erneuert, wofür Rieplhuber sich ausdrücklich bei der Gemeinde und den Bauhofmitarbeitern bedankte. Diese hatten, so Bürgermeister Stephan Bierschneider, 440 Arbeitsstunden zu den von der Gemeinde gestellten 19.000 Euro für den Aufbau des Feldes investiert. Für die Sanierung des Allwetterplatzes steuerte die Gemeinde nochmals 25.000 Euro bei und schuf so eine erneuerte und erweiterte Sportanlage, die eine Bereicherung für den Sportbetrieb sowohl der Schule als auch der Abteilungen des TSV Altenmarkt darstelle.

Zu verdanken war das Geschenk des DFB letztlich dem Umstand, dass die Fußballweltmeisterschaft 2006 ohne Zwischenfälle ablief, erläuterte Horst Winkler, der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Fußballverbandes (BFV). Die 35 Millionen Euro für die 1000 Minispielfelder konnten letztlich aus den Rückstellungen, welche die FIFA dem DFB für die Ausrichtung der Fußball-WM auferlegte, falls es zu Krawallen kommen sollte, entnommen werden, da diese aufgrund des ruhigen Verlaufs der WM nicht beansprucht werden mussten. Diese Sonderfördermaßnahme des DFB bleibe sicherlich eine Ausnahmesituation, so Winkler. Wie auch Bürgermeister Bierschneider und TSV-Vorstand Rieplhuber freue ihn besonders, dass hier in Altenmarkt die Einweihung des Feldes unter dem Titel „Integration“ verlaufe. Auch der BFV trage schon einige Jahre dem Gedanken Rechnung soziale Projekte zu unterstützen und hat sich als Partnerland Mosambik ausgesucht. Dort werde durch die Sportförderung gleichzeitig die Bevölkerung substantiell versorgt, etwa mit Sportrasenbewässerung, die auch der Trinkwasserversorgung diene oder Sporthallen, die für den Schulunterricht genutzt werden können. Der Sport erfülle so mehrere Zwecke gleichzeitig und könne wie hier mit dem neuen Fußballfeld in Altenmarkt auch als Mittel der Integration und Kommunikation gesehen werden, so Winkler

Als kleines Dankeschön überreichten Bürgermeister und TSV-Vorstand jeweils 300 Euro dem Bezirksvorsitzenden für das Mosambikprojekt, sowie der Geschäftsführerin der Lebenshilfe Traunstein Annemarie Funke für die Behindertenbetreuung im Landkreis. Funke dankte dem TSV für die Einladung, die als wichtiges Zeichen für die Teilhabe behinderten Mitmenschen am gesellschaftlichen Leben gesehen werde. Gerade das spielerische Zusammenwirken, wie es im Fußball erlebt werde, sei ideal für den Einstieg ins integrative Miteinander. Bevor man sich jedoch dem ersten Spiel widmete, nahm Pfarrer Josef Stigloher die Segnung des neuen Minispielfeldes vor. Die Altenmarkter Blaskapelle, die zur Einweihung und Bewirtung am Allwetterplatz aufspielte, begleitete auch die Segnung musikalisch.

Nach dem Anstoß von Bürgermeister Stephan Bierschneider (der gleichzeitig Vorsitzender des Schiedsgerichts Inn/Salzach ist) und Bezirksvorsitzenden Horst Winkler ging es beim ersten Spiel zwischen der fünften und sechsten Klasse der Altenmarkter Hauptschule weniger um den Sieg (den die fünfte Klasse mit 5:3 errang) als um den Spaß auf der kleinen Fläche. Sportlehrer Hans Baumgartner, der mit den Jungs im Vorfeld trainierte, pfiff auch das zweite Spiel, bei dem die Kicker der Lebenshilfe gegen die sechste Klasse der Hauptschule antraten. Auch wenn sie knapp verloren (4:6), so zeigten die Spieler der Lebenshilfe neben Spaß, Einsatz und Können, dass sich der gummierte Kunstrasen mit der allseitigen Bande ideal für flotten Fußball mit wenig Verschnaufpausen eigne.

 

Doppelt beschenkt mit je 300 Euro wurden zur Einweihung die Lebenshilfe (links mit TSV-Vorstand Horst Rieplhuber und Lebenshilfe-Geschäftsführerin Annemarie Funke) sowie der Bayerische Fußballverband (rechts mit Bürgermeister Stephan Bierschneider und BFV-Bezirksvorsitzenden Horst Winkler). Foto: sts