Platz vier bei Duathlon-WM für Julia !

Erneuter Erfolg nach Europameisterschaft
Zofingen (CH). Nur wenige Wochen nach ihrem vierten Platz bei der Duathlon-Europameisterschaft im österreichischen Weyer, gelang es Julia Viellehner erneut sich eine Topplatzierung zu erkämpfen.
Hier ihr spannender Bericht:
Julia Zofingen 2014
Sie hat gut lachen: Julia Viellehner

Mittlerweile ist es 23 Uhr abends und auch wenn ich mich den ganzen Tag sehr auf das Sofa gefreut habe – schlafen kann ich jetzt doch nicht! Zu sehr ist mein Körper noch mit Laufen und Radfahren beschäftigt, mein Ruhepuls wohl 20 Schläger höher wie normal!

Nachdem ich 2013 den Powerman Zofingen (Duathlon WM Langdistanz 10 km laufen, 150 km radln und 30 km laufen in sehr hügligem Terrain) gut überlebte, stand ich auch dieses Jahr wieder an der Startlinie.

Zugegeben, die Tatsache, dass ich 2013 Vizeweltmeisterin wurde, reduzierte den Druck (den ich mir überwiegend auch selbst machte) nicht wirklich!

Die Konkurrenz hatte es dieses Jahr echt in sich. Daher setze ich mir persönlich das Ziel, eine schnellere Endzeit wie 2013 an den Tag zu legen und liebäugelte mit einer Top 5 Platzierung!

Schon auf den ersten 10 km (2 Runden à 5 km, beginnend mit 2 km bergauf!!! über 100 Hm) nahmen mir eine Schweizerin und die Britin Emma Pooley (ja, die Zeitfahr-Rennradfahrerin, die in Peking bei der Olympiade war…) 30 Sekunden ab. Ich sah ein, dass heute eine andere Liga am Start war und versuchte mich auf mich zu konzentrieren und mein Rennen zu absolvieren. Mit einer 34er Zeit bin ich jedoch sehr zufrieden. Dank eines schnellen Wechsels ging ich als zweite Dame auf die Radstrecke (3x50 km á 500 Hm). Doch Emma überholte mich schon nach 500m und war über alle Berge – schlussendlich über 30 Minuten flotter wie ich auf dem Bike und unter den Top 10 Männern (!). Die erste Runde radelte ich alleine und freute mich, dass mich nicht, wie letztes Jahr schon am ersten Berg die Verfolgerinnen einholten. Erst in der zweiten Runde wurde ich eingeholt und überholt. Damit rechnete ich und machte mir auch keinen Kopf – „wenn ich auf 10 km so viel rauslaufen, dass es für 75 km Radfahren reicht, dann werde ich wohl auf 30 km wieder genügend Zeit reinlaufen können!“ schoss es mir durch den Kopf.

In der dritten Runde kamen dann nochmals drei Schweizerinnen, doch ich konnte (natürlich mit den vorgeschriebenen 12m Abstand) dranbleiben und ging als 9te Frau und mit müden Beinen auf die 30 km lange, hüglige und crossige Laufstrecke.

Schnell fand ich meinen Schritt und war auch schon siebte Frau. Mein Freund und Trainer an der Strecke teilte mir die Rückstände mit und versorgte mich mit Wasser und Gel – nochmals vielen Dank dafür!

Nach ca. 12 km war ich vierte Frau und hatte, lt. Tom, 8 Minuten Rückstand auf die dritte – kein Risiko eingehen – das Tempo halten und durchlaufen! Gesagt getan, der befürchtete Einbruch mit Gehpause fiel dieses Jahr aus, ich konnte sogar die letzten 2 Kilometer ein wenig genießen, schließlich hatte ich nach 6 Min Rückstand bzw. 7 Min. Vorsprung! Mit 2:06 Stunden auf die 30 km war ich genauso schnell wie 2013 – fühlte mich im Ziel aber deutlich „besser“! Keine Verletzung zugezogen, keine Krämpfe bekommen und … keine Gehpausen! dennoch fällt das Treppensteigen schwer!

Leider war der Radpart, den ich eigentlich schneller wie 2013 absolvieren wollte und somit die Gesamtendzeit 3 Minuten langsamer wie 2013! Ok, es war windig und auch meine Mitstreiterinnen waren auf dem Bike langsamer wie letztes Jahr… mal seh, was die Wattanalyse sagt! Aber vorerst kann ich über diesen kleinen Wermutstropfen hinwegsehen – schließlich ist die Bronzemedaille (mit 6 Minuten) weit weg! ;-)) ich freu mich, dass ich gut durchgekommen bin und mit einem vierten Rang bei einer WM lässt es sich auch gut leben!

Schon 10 km vor dem Ziel rief mir Tom zu „die letzten 10 km dieser Saison – hau rein!“ – ja – jetzt ist erst einmal PAUSE angesagt. Moderates Fithalten – Wandern, Klettern… Sonne genießen … ich freu mich!