Deutscher Vizemeistertitel für Julia

Grandioses Rennen in Heilbronn
Heilbronn. Der Neckar führt Hochwasser - daher musste die Deutsche Meisterschaft im Triathlon über die Halbdistanz (2,0 - 90 - 21) als Duathlon stattfinden.
Nach dem Schwimm-Ersatz, ein 5-Kilometer-Lauf, lag Julia auf Rang vier. Nach einer starken Radleistung ging sie als Dritte, knapp sieben Minuten hinter Laura Philipp auf die Laufstrecke. Nach kurzer Zeit lag sie auf Rang zwei und baute ihren Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen aus. Sie holte ca. zwei Minuten auf Laura Philipp auf und wurde mit großem Abstand auf die Dritte Deutsche Vizemeisterin - und das im Profirennen !
Julia Heilbronn 2

Und hier nun ihr Bericht:
Nach meinem Sieg über die Olympische Distanz in Ingolstadt vor einer Woche, freute ich mich sehr auf die Deutschen Triathlonmeisterschaften Mitteldistanz in Heilbronn! Mein zweites Rennen als Profi!

Als sich am Freitag herauskristallisierte, dass aus dem Triathlon ein Duathlon werden würde, war mir zwar bewusst, dass das meine Chancen für eine Top-Platzierung erhöht, allerdings war ich auch etwas „traurig“. Immerhin hatte ich in den letzten Wochen hart an meiner Schwimmperformance gearbeitet und wollte das ins Wasser bringen! Aber NEIN, in dem braunen, schaumigen Neckar wollte ich dann auch nicht schwimmen – die Entscheidung des Veranstalters, einen Duathlon auszutragen, kann ich nur unterstützen.

Somit startete das Rennen mit einem 5-km-Lauf, dann gute 90 Kilometer mit über 1000 Höhenmeter radeln und nochmals 21,1 Kilometer laufen.

Wohl dosiert, aber doch mit Blick nach vorne, ging ich die 5 km an – einerseits wollte ich möglichst wenig im anaeroben Bereich laufen, andererseits möglichst viel Vorspung auf Laura Philipp und Julia Gajer – meine wohl stärksten Mitstreiterinnen –  herauslaufen. Allerdings sind 5 km einfach zu kurz, um wirklich Zeit gut zu machen. Ich wechselte zwar als erste Dame :-) aufs Bike, allerdings dauerte es keine 5 km und schon überholte mich Laura. Auch Julia war nach gut 9 km an mir vorbei. Deren Radperformance ist einfach nochmals ein gutes Stück besser – ich machte mir keinen Kopf und kämpfte um den dritten Platz. Etwas überrascht war ich, als ich nach ca. 35 km von zwei Agegrouperdamen eingeholt wurde, damit rechnete ich nicht. Ich versuchte die Fassung zu wahren und mein Rennen zu fahren. Dank vielen Hügeln, Kurven und Wind wurden die Beine zunehmend müde und ich fragte mich insgeheim „wie soll ich noch laufen?“. Die Info von Tom bei Kilometer 75, dass Julia Gajer nur gut 1 Minute vor mir wäre, motivierte mich sehr und ich verstärkte den Druck auf die Pedale. So konnte ich die beiden Agegrouperdamen wieder überholen und wechselte als dritte Dame vom Rad in die Laufschuhe. Julia sah ich schon beim Wechsel. Nach ca. 150 Meter überholte ich sie – ja, es tat mir fast „leid“ – ich motivierte sie zum Weiterlaufen und konzentrierte mich dann auf mich und mein Rennen – Wettkampf ist Wettkampf! Ich fand schnell meinen Schritt und rannte die angepeilte Pace von 3:45 – 3:55 min / km. Der Vorsprung von Laura betrug über 6 Minuten, ich rief mir Dieters Baumanns Aussage „hinten wird die Ente fett“ ins Gedächtnis und versuchte das Tempo hoch zu halten, wusste aber insgeheim, dass Laura eine starke Läuferin ist und schon ein Mann mit großem Hammer bei ihr auftreten müsse, um noch eine Chance zu haben! Schlussendlich freute ich mich sehr über den zweiten Platz bei der Deutschen Triathlon Meisterschaft in Heilbronn (Gratulation an Laura – klasse Rennen!), ein sehr anspruchsvolles Rennen mit super Publikum und ja - Sonne! :-)

Anstatt Flowerceremony spendete ich anschließenden der NADA Blut und Urin … aber für die Sektparty stand ich wieder bereit! :-)

Danke an Ingo Kutsche für die schönen Fotos und natürlich an Tom für die 1a Betreuung vor und während dem Rennen!
Julia Heilbronn